In unserer Bookclubrunde haben wir in diesem Jahr über 60 Bücher gelesen, 52 davon haben es als »Book of the week« in den Blog geschafft. Unsere Buchauswahl ist eine bunte Mischung und so vielseitig wie die Frauen, die sie auswählen: Thriller und Liebesromane, Fiction und Non-Fiction, von leicht und locker bis anspruchsvoll und insofern für jeden Geschmack etwas dabei!
Und daraus haben wir euch jetzt unsere Favoriten zusammengestellt, Bücher, die wir alle gerne gelesen haben und guten Herzens weiterempfehlen können: unsere Lieblingsbücher 2016!
Ihr habt nicht zufällig einen Gutschein für ein schönes Buch zu Weihnachten bekommen?
Das Jahr hat gut gestartet mit Lucinda Riley und ihrem Roman: Die Sturmschwester
Die vielgereiste Autorin schreibt bewegende Familienromane und Liebesgeschichten, die den Leser an unterschiedliche Schauplätze führen. Der Auftakt der Romanreihe mit dem Titel: Die sieben Schwestern wurde 2014 veröffentlicht, wir sind gleich beim zweiten Band eingestiegen und wurden sofort eingefangen von der Geschichte über die sieben Schwestern, Kinder, die aus unterschiedlichen Ländern adoptiert wurden und alle wohlbehütet am Genfer See aufwachsen.
Als der Vater stirbt, hinterlässt er jeder Tochter einen Hinweis, wie sie ihre wahre Identität herausfinden kann.
In Band 2 entführt uns Lucinda Riley in die Welt der klassischen Musik und nach Norwegen und erzählt von Alley, der zweiten Schwester, einer jungen Seglerin und starken Frauenfigur. Ein spannender Urlaubsschmöker, den man nicht aus der Hand legen kann und der auch nicht mit der letzten Seite endet, denn man darf sich noch auf fünf weitere Fortsetzungen freuen…
Meine wundervolle Buchhandlung von Petra Hartlieb ist eine Liebeserklärung an die kleine, persönliche Buchhandlung und eine Kampfansage an gigantische Online-Buchhändler, die dieses Konzept zerstören.
Es ist die authentische und liebenswerte Erzählung eines Ehepaares, die den Mut hatten und ihren Traum wahrgemacht haben, ihr bisheriges Leben gegen eine wundervolle Buchhandlung in Wien einzutauschen.
Ein Buch über Bücher und Menschen, die Bücher lieben. Ein Plädoyer für das Buch und eines meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr! Für Leseratten, Bücherwürmer und ganz einfach für alle, die noch gerne in kleinen gemütlichen Buchhandlungen stöbern und dort einkaufen.
Die Frau auf der Treppe ist ein Roman von Bernhard Schlink, den wir sehr gerne gelesen haben, nicht nur wegen der starken Frauenfigur die bis zu Ende bestimmend bleibt, auch weil das Buch viel Autobiografisches des Autors enthält.
Die klare, schnörkellose Sprache des Schriftstellers und Rechtsprofessors Bernhard Schlink passt perfekt zu seinem Protagonisten, einem Juristen, der auf der Suche nach einem verschollenen Kunstwerk nach 40 Jahren seine große Liebe wiederfindet. Der Roman spielt in Deutschland und Australien und lässt viele Fragen offen. Kein Roman, der an seinen großen Erfolg Der Vorleser heranreicht, aber durchaus anregend und interessant.
Der Roman von Bestsellerautorin Isabel Allende wurde vielfach kritisiert, wir fanden das Liebes- und Familiendrama um die extravagante Künstlerin Alma aus San Francisco und ihrem japanischen Liebhaber aber unbedingt lesenswert.
Sind die wöchentlichen Liebesbriefe und Blumen, die die alte Dame in das Altersheim geschickt bekommt, von ihm? Gemeinsam mit Seth, dem Enkelsohn von Alma, versucht die junge Pflegerin Irina hinter das Geheimnis zu kommen und muss sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Der japanische Liebhaber ist eine bewegende Geschichte über die Kraft einer lebenslangen Liebe, gleichzeitig die Triebfeder für eine junge Liebe. Isabel Allende versteht es, geschickt die Wünsche und Sehnsüchte der unterschiedlichen Generationen miteinander zu verweben, und erzählt in ihrem Roman von einem dunklen Kapitel der amerikanischen Geschichte, von der Internierung japanischer Einwanderer in den USA während des zweiten Weltkrieges.
Definitiv eines unserer Highlights: Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells ist ein Roman über drei Geschwister, die ohne ihre Eltern aufwachsen müssen.
»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.«
Jules, der Erzähler, entführt den Leser in seine behütete Kindheit bis zu dem Moment, bei dem die Eltern ums Leben kommen. Danach beginnt eine neue Zeitrechnung. Die Kinder werden in ein staatliches Internat gesteckt, ganz plötzlich sind sie auf sich alleine gestellt und versuchen auf sehr unterschiedliche Weise mit dem tragischen Verlust klarzukommen. Eine Geschichte über das Leben, ehrlich und ungeschönt, traurig und humorvoll, voller Weisheiten und Herzenswärme und ganz einfach wundervoll geschrieben. Unbedingt lesen!
Als Hemmingway mich liebte ist mein persönliches Lieblingsbuch des Jahres.
Als Inspiration dienten der Autorin die echten Liebesbriefe und Telegramme der vier Ehefrauen von Amerikas bedeutendstem Schriftsteller des 20.Jahrhunderts. Vierzig Jahre umspannt die Geschichte, es geht von Frankreich nach Amerika und vor dieser Kulisse erzählt die Autorin das Leben mit Ernest Hemingway aus der Sicht von Hadley, Pauline, Martha und Mary.
Vier selbstbewusste und starke Frauen, die das Glück oder auch Pech hatten, sich in denselben Mann zu verlieben. Dennoch hoffte jede, nun die endgültige Mrs.Hemingway zu werden. Sie alle liebten leidenschaftlich und doch haben sie am Ende verloren. Was mit einer großen Liebe begann, endete fast immer mit Betrug. Ein spannendes Portrait von Hemmingway aus weiblicher Perspektive, sehr lesenswert!
Die Wahrheit
»Gibt es das überhaupt? …So etwas wie Liebe?«
»Wenn wir glauben, jemanden zu lieben… lieben wir dann den anderen Menschen? Oder bloß das Gefühl, das er uns gibt?«, fragt Sarah, die Protagonistin am Ende dieses ungewöhnlichen Psychothrillers.
Dieses Buch verursacht Gänsehaut, weil es tief in die Gefühlswelt der Figuren eintaucht. Nichts ist so, wie es scheint. Wer die Wahrheit wissen will, muss das Ehe-Spektakel von Sarah und Philipp bis zum Ende verfolgen.
Sieben Jahre wartet Sarah auf ein Lebenszeichen. Nachdem ihr Mann auf einer Geschäftsreise spurlos verschwunden ist, erreicht sie plötzlich und völlig unerwartet ein Anruf vom auswärtigen Amt. Man teilt ihr mit, dass Phillipp, ihr Mann, noch lebt und am nächsten Tag unversehrt nach Hause zurückkehren wird. Nur leider ist der Mann, den sie am Flughafen erwartet, ein Fremder.
Das neue Buch der jungen deutschen Erfolgsautorin liest sich spannend und flüssig. Bereits mit ihrem Erstlingswerk »Die Falle« begeisterte Melanie Raabe ihre Leser, die Filmrechte für diesen Thriller wurden bereits vor Erscheinen verkauft.
Ihr neues Buch knüpft mit seinem unverwechselbaren Schreibstil und dem subtilen und bedrohlichen Szenario aber mühelos an. Sehr spannend!
Die Vegetarierin gehört zu den Büchern, die einen Nachgeschmack hinterlassen, die berühren, schockieren und auch noch Monate später in der Erinnerung haften bleiben.
Han Kang, die derzeit in Seoul kreatives Schreiben lehrt, hat ihren Roman bereits 2007 in Südkorea veröffentlicht, doch es dauerte noch weitere 8 Jahre, bevor das Buch ins Englische übersetzt wurde. Dann aber war die Aufmerksamkeit sehr schnell so groß, dass der Roman 2016 mit dem International Man Booker Prize ausgezeichnet wurde.
Ein riesengroßer Erfolg für die Dichterin und Autorin, denn ihr Werk ist auch ein Spiegel der südkoreanischen Gesellschaft, in der strenge Normen und Regeln herrschen. Mit einer Vegetarierin hat das Buch allerdings wenig zu tun, vielmehr ist es ein erotisches und manchmal auch sehr düsteres Werk aus einem Land, das einem zunächst sehr fremd erscheint. Die Geschichte einer Frau, die aus ihrer unbefriedigenden Ehe auszubrechen versucht. Interessant, aufregend, anders!
Was für ein großer Medienzirkus steckt hinter diesem Buch! Einer der Top-Favoriten auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse! Elena Ferrantes: Meine geniale Freundin, der erste Band der neapolitanischen Saga, nun endlich auch auf Deutsch, nachdem das Romanquartett schon in Europa und den USA für Furore gesorgt hat!
Nicht zuletzt wegen der großen Unbekannten, der Autorin, die bereits seit den 90er Jahren in Italien unter Pseudonym schreibt und sich nie offenbarte. Das war bisher auch nicht wichtig, doch jetzt mit dem enormen Erfolg ihrer vier Romane über eine intensive Frauenfreundschaft in Neapel nach dem zweiten Weltkrieg bis heute, rücken auch ihre älteren Werke in den Vordergrund.
Muss man es lesen? Ganz ehrlich: Ja!
Schon alleine deswegen, um mitreden zu können und weil uns die Bücher und das Phänomen Elena Ferrante noch lange beschäftigen werden. Die folgenden Bände erscheinen 2017 in deutscher Sprache: wer es nicht abwarten kann, darf die Fortsetzungen aber schon auf Englisch lesen.
Allerdings muss man beim Lesen etwas Geduld mitbringen, in Band 1 geht es zunächst um die Kindheit und Jugend der beiden Frauen, bis hin zu ihren ersten Erfahrungen mit Männern und einer Hochzeit in einem verarmten Randbezirk von Neapel. Durchaus spannend, aber sicher erst als Gesamtkonzept ein Lesehighlight.
In ihrem Roman: Das Sternenboot entführt uns die Stefanie Gerstenberger in das Sizilien der 50er und 60er Jahre und lässt uns an dem schicksalhaften Erwachsenwerden ihrer beiden Protagonisten teilhaben.
Durch ihre detaillierten Beschreibungen über diesen Landstrich in Italien fühlt man sich bereits nach kurzer Zeit hineingezogen in die Geschichte, angefangen mit dem ärmlichen Leben in der Nachkriegszeit, das alle Gesellschaftsstände gleichermaßen trifft und dennoch ihre Strukturen nicht verändert, verbunden mit der ständigen Bedrohung der Mafia, der untergeordneten Stellung der Frau bis hin zum vorsichtigen, wirtschaftlichen Aufschwung in dieser Region des Landes.
Vor dieser Kulisse erleben wir das Leben zweier unterschiedlicher sizilianischer Familien über drei Generationen und die zarte Liebesgeschichte zweier Teenager, die am gleichen Tag geboren wurden. Ein schön geschriebener Fortsetzungsroman, der mühelos mit Elena Ferrantes Romanreihe konkurrieren kann.
Nussschale: ein Mordkomplott frei nach Shakespeares Hamlet. Der Roman des englischen Autors Ian McEwan ist köstliches Lesevergnügen aus der Sicht eines ungeborenen Kindes.
Nicht jedermanns Sache und sicher auch als Schwangerschaftslektüre unbrauchbar, aber sprachlich ausgefeilt und manchmal urkomisch. Ein neunmalkluger Fötus, dazu weinkundig und politisch interessiert, belauscht seine schöne Mutter und den dummdreisten Onkel nicht nur bei ihren Sexgelagen, sondern vor allem auch bei ihren Mordplänen. Das ist eine ungewöhnliche Sicht der Dinge und schon deshalb lesenswert. Über die Gedanken eines Ungeborenen haben wir uns sehr amüsiert!
Um eine große Liebe und eine große Lüge geht es in dem Familiendrama Bella Germania, das wunderbare Debüt des Drehbuchautors Daniel Speck.
Die Geschichte, die mit dem Wirtschaftswunder in Deutschland beginnt und drei Generationen umspannt, hält einen auf über 600 Seiten in Atem. Die ersten Italiener in Deutschland, ihr Status als Gastarbeiter, eine italienisch-deutsche Liebesaffäre: der Autor liefert uns das Portrait einer Gesellschaft im Aufbruch und durch seinen Schreibstil den perfekten Film in Romanform. Und natürlich ist der Movie für 2017 bereits geplant!
Ein Must-Read mit erstaunlichen Parallelen zur aktuellen Lage in Deutschland. Am Ende haben wir alle ausnahmslos geheult – ein gutes Zeichen nach einem so langen Schmöker, aber mittlerweile waren uns alle Figuren schon ans Herz gewachsen, ihre Leben und ihre Lieben zu begleiten, hat sehr viel Spaß gemacht! Interessant, spannend und berührend!
Vielleicht ist ja für euch etwas dabei?!
Ihr kennt schon alle Bücher? Dann dürft ihr, genau so wie wir, auf das neue Jahr gespannt sein!
In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen,
XXX Michaela
Wer Lust hat, darf sich die Bücher gleich hier bestellen!
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