DIY, Do it yourself, so hieß eine meiner Lieblingssendungen in Australien.
Es ging um Wohnungsrenovierungen und Einrichtung.
Wirklich spannend, was die jeweiligen Haus- und Wohnungseigentümer Woche für Woche in Zusammenarbeit mit kreativen Interiordesignern erschaffen haben.
Noch spannender, weil es immer ein Budget gab und die Ideen möglichst kostengünstig sein sollten.
So ging es mir auch mit unserer neuen Wohnung in Amsterdam.
Zwar musste ich hier nichts mehr renovieren, denn da hat der Eigentümer bereits sehr geschmackvoll vorgearbeitet, aber durch den ungewöhnlichen Grundriss, schiefe Wände und ein sehr schmales Treppenhaus, waren hier unkonventionelle Ideen gefragt.
Grundsätzlich ist das mein größter Spaß, eine neue leere Wohnung ist wie ein weißer Canvas, er muss nur noch gestaltet und mit Farben bearbeitet werden.
Ich könnte ständig neu einrichten und dekorieren, wäre da nicht der Umzug, das Einpacken, neu Einleben- ach ja und das Budget!!!
Mein Vorteil: nachdem viele unserer »alten« Möbel einfach nicht in diese Wohnung passten, durfte ich hier ganz neu starten.
Mein Nachteil: weil wir aber erstmal schauen müssen, wie es in Amsterdam so läuft und ob es uns hier dauerhaft gefällt, haben wir uns für die erste Wohnung in Holland ein Einrichtungsbudget gesetzt, 8000 Euro war die Vorgabe, die Küche war vorhanden!
Also habe ich die gesamte Wohnungseinrichtung vorab genau durchgeplant, jeden Winkel ausgemessen und jedes Möbelstück inklusive kleiner Accessoires von der Umzugsspedition aus Deutschland anliefern lassen. Bloß keinen Stress mehr!
Sämtliche Möbel und alle Umzugskisten mussten nämlich durch dieses Fenster passen.
Das ist in Amsterdam so üblich, denn in der Regel sind die Treppenhäuser zu schmal. Früher hat man das Umzugsgut über die Haken und Seilwinden an den Giebeln der Häuser nach oben in die Wohnungen gezogen, heute geht das einfacher über diese Aufzüge.
Trotzdem muss man aufpassen, denn was sich nicht demontieren und wieder montieren lässt oder einfach zu sperrig ist, darf nicht mit umziehen. So zum Beispiel unser Sofa und der Esstisch aus Deutschland.
Besser so, diese Möbelstücke hätten weder zum Stil, noch zu den Proportionen der neuen Wohnung gepasst.
Und während es in der Wohnung für einige Zeit nur ein Bett und eine Kaffeemaschine gab und ich zwischen Jobs, der alten Wohnung und Amsterdam hin- und hergedüst bin, habe ich geplant, Moodboards entworfen, Ideen auf Pinterest gesammelt, Modelle, Farben, Lieferzeiten und Preise verglichen und uns eine komplette Wohnung zusammengestellt.
Ca.100 Quadratmeter auf zwei Ebenen, 2 Schlafzimmer, Küche, Bad, extra Toilette, Terrasse und ein schmales Treppenhaus.
Dafür habe ich alles online geordert und mit ein paar wenigen Möbeln, Büchern, Bildern und Dekoration aus unserem alten Bestand kombiniert.
Einzig und allein den Esstisch und eine Vitrine für Geschirr haben wir in Amsterdam gefunden, erstens: weil die Einrichtungsshops hier einfach zu cool sind und zweitens: weil man sich hier schon auf die ungewöhnlichen Grundrisse der Wohnungen eingestellt hat. Aber dazu später mehr.
Heute geht es erstmal um das Wohnzimmer und das orientiert sich an dem naturfarbenen Sofa und den ethnischen Stoffen der Kissenbezüge, nicht zuletzt wegen der Farbe der bereits vorhandenen Vorhänge. Vorallem wollte ich Natürlichkeit in das Wohnzimmer bringen, vielleicht in Anlehnung an den Safaristyle und dazu passen auch die Kakteen! Perfekt für jemanden wie mich, der absolut keinen grünen Daumen hat und oft auf Reisen ist! Einziger Kontrastpunkt in diesem Raum und damit wohltuend frisch, das Bild des Malers Peter Dittmar.
Das Geweih aus Mangoholz passt sich dekomässig der jeweiligen Jahreszeit an.
Ein Echtes wäre noch cooler gewesen, aber hier ragte ein riesiger Haken aus der Wand, den ich irgendwie verdecken musste und das ist meine (schnelle) Lösung.
Schnell ist überhaupt das Wort für diesen Umzug, der im November stattgefunden hat.
Unsere Söhne wollten uns zu Weihnachten besuchen und bis dahin wollte ich ihnen unbedingt ein gemütliches Zuhause schaffen. Das Umziehen sind sie aus ihrer Kindheit und Jugend gewöhnt und in Amsterdam haben sie auch nur noch ein Gästezimmer, aber genau deswegen wollte ich es besonders schön gestalten und einen Ort schaffen, wo sie sich wohlfühlen, wann immer sie uns besuchen.
Home is where the heart is!
Dazu hatte ich also genau vier Wochen.
»So ein Zuhause muss doch wachsen!«, sagte meine Mutter etwas entsetzt, als sie all die Lieferungen sah.
»Nicht bei uns, Mama, das weißt du doch! Wir wissen doch garnicht, wie lange wir bleiben, deshalb muss ich schnell ein Zuhause schaffen und kann nicht monatelang überlegen, ob ich nun lieber diese oder doch die andere Lampe kaufe!«
Und damit es nicht aussieht, wie aus einem Möbelkatalog, addiere ich persönliche Accessoires, Bücher, Bücher, Bücher!!! und einige Bilder, die wir uns auf den vielen Reisen und Stationen unseres Lebens gesammelt oder geschenkt bekommen haben.
Der alte Sekretär ist aus Byron Bay in Queensland und hat, wie auch die Korbkiste, den weiten Weg aus Australien und auch noch einige Jahre im Keller überstanden.
Das Bild darüber stammt aus Hongkong, es bedeutet: Glück im neuen Heim und zieht selbstverständlich immer mit uns um.
Viele größere Bilder konnten wir wegen der niedrigen Decken leider nicht mitnehmen und da ich kein Fan vorgefertigter Poster bin, rahme ich lieber meine eigenen Fotos. Hier ein paar Schnappschüsse von Amsterdam.
»Stating the obvious!«, mockierte sich eine Freundin über meine Bilderwand: »Du BIST doch in Amsterdam!«
»Richtig!« Und genau deshalb hängen hier diese Bilder, Fotos von Miami Beach oder Ähnliches hätte ich irgendwie unpassend gefunden!«
Auf diese Weise fühlt es sich an wie eine süße kleine Ferienwohnung, ich weiß sofort, wo ich bin und es gibt mir ein wohliges Gefühl, immer wenn ich in diese Wohnung komme.
Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten und zum Glück fühlt sich meine Familie hier genau so wohl wie ich.
Wenn ihr wissen möchtet, wo ich die einzelnen Möbelstücke (übrigens mit sehr geringer Lieferzeit) geordert habe- hier sind die Links:
Sofa und Beistelltisch: Westwing
Lampe: made
Ledersessel,Geweih und Konsoltisch: Maisons du Monde
Kissenbezüge und Decken: H&M home
Schwarzer Sessel, Kakteen, Körbe und Rahmen: Ikea
Schwarze Lampen und Windlichter: Loberon
und das nächste Mal gibts noch ein bisschen mehr Ideen aus der Wohnung…
Kisses, Michaela
es ist wunderschön geworden und mir gefällt es sehr! ich freue mich unbändig auf einen ersten Besuch bei Euch!! herzliche Grüße aus dem Schnee, Eure Fiona
Das hast Du wieder prima gemacht! Sieht alles sehr einladend u gemuetlich aus ?. Big hug, Chrissi xx
Beautiful. Its really amazing to be part of this and we all know the beauty of Amsterdam. Well done!